Der vom Oberbürgermeister in der Drucksache DS0320/07
„Zukünftige Betreibung des Flugplatzes MD – HH-Konsolidierungsmaßnahme 114“
vorgeschlagenen Verfahrensweise kann unsere Fraktion so nicht folgen.
Anstelle der Festsetzung von verbindlichen Daten für eine mögliche
Privatisierung der Betreibung des Flugplatzes Magdeburg sollten die Ergebnisse
der entsprechenden Verhandlungen abgewartet werden.
Wenn sich die Stadt selbst unter unnötigen Zeitdruck setzt, schwächt das unsere
Position gegenüber möglichen Verhandlungspartnern.
Das von den potentiellen Betreibern zu erarbeitende Betreiberkonzept muss
einerseits durch die Stadtverwaltung selbst und auch als durch die im Stadtrat
vertretenen Parteien gründlich geprüft und diskutiert werden können. Ein
Schnellschuss in dieser Frage kann erheblichen Schaden anrichten, nicht nur
finanziell, sondern auch für das Image des Verkehrs- und Wirtschaftsstandortes
Magdeburg.
Selbstverständlich begrüßen wir als CDU-Ratsfraktion das Engagement privater
Dritter für den Flughafen Magdeburg, dies muss aber auf einer
betriebswirtschaftlich fundierten Basis erfolgen und darf gefasste
Stadtratsbeschlüssen nicht in Frage stellen. Zum anderen muss auch ein Nachweis
der entsprechenden Sachkunde durch einen möglichen Betreiber vorgelegt werden.
Der ordnungsgemäße und an den Bedürfnissen der Nutzer orientierte Betrieb des
Verkehrslandeplatzes darf aber auf keinen Fall gefährdet werden.
Ebenfalls eine Rolle bei den anstehenden Entscheidungen spielt die weitere
Entwicklung des Flugplatzes Cochstedt. Solange die dortige Situation nicht
geklärt ist, sind die für den Magdeburger Flugplatz daraus resultierenden
Auswirkungen nur schwer einzuschätzen.
Durch die Verantwortlichen ist ebenfalls vor weiteren Entscheidungen die Bilanz
der Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit von Weißer Flotte und der Flughafen
Magdeburg GmbH, z. B. durch die Personengleichheit bei den Geschäftsführern,
aufzustellen und dem Stadtrat zur Beratung vorzulegen.
Erst nach der Vorlage dieser Zahlenwerke und die Beantwortung unserer Fragen ist
eine sachliche und nachvollziehbare Entscheidungsfindung möglich.
Wigbert Schwenke MdL
stellv. CDU-Ratsfraktionsvorsitzender 25. Juli 2007