|
|
24.09.2002 Magdeburg, News:
Flughafen soll wachsen: Stadt plant erste
Grundstückskäufe | |
|
|
|
Die Flughafen GmbH bereitet
zurzeit die Grundstücksankäufe für die Landebahnverlängerung auf
1800 Meter vor. Dabei müssen vor allem für die Umverlegung der B71
Flächen von Privateigentümern und der Bahn AG aufgekauft werden. Für
den Ausbau selbst hat der Stadtrat weiterhin einen Sperrvermerk im
Finanzhaushalt. Der gilt so lange, bis das Land den Ausbau fördert.
|
|
Neuer Streit um Finanzen ist programmiert
|
|
Die Vorbereitungen zum Ankauf der Grundstücke für die
Umverlegung der B71 laufen. Das bestätigte gestern Falko Balzer
(SPD-Stadtrat), Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Magdeburg
GmbH. 425000 Euro stehen im städtischen Haushalt für die
Grundstücksabkäufe von Privatpersonen und der Bahn AG zur Verfügung.
Eine Diskussion rankt sich nun um die Tatsache, dass für
alle Investitionen im Zusammenhang mit dem Flugplatzausbau ein
Sperrvermerk vorhanden ist. Für die Grundstücksankäufe aber nicht.
Stadträtin Regina Frömmert: "Nach unserer Meinung hat der
Aufsichtsrat des Flughafens eindeutig gegen einen Stadtratsbeschluss
gehandelt. Es gibt keine Ausnahme für den Sperrvermerk." Offenbar
doch, denn die Sprecherin der Stadtverwaltung Cornelia Poenicke
verweist auf die Begründung der Beschlussvorlage DS0582/01. Darin
steht: "Da beim Grunderwerb ein zeitlicher Vorlauf notwendig ist,
werden diese Mittel ohne Sperrvermerk eingestellt."
Stadträtin Frömmert dazu: "Begründungen werden nicht
beschlossen. Ich bleibe dabei. Auch der Änderungsantrag vom 10.
Dezember 2001 hat daran nichts geändert. Dort heißt es nur, dass es
zwingend erforderlich ist, die Mittel für den Grunderwerb
freizugeben." Dies sei aber bis heute nicht erfolgt.
Für
Falko Balzer sei dies undemokratischer Machtkampf. "Da kann eine
Fraktion nicht akzeptieren, dass ein Beschluss gegen ihren Willen
getroffen wurde", so Balzer. Nach dem Planfeststellungsbeschluss
werde weiter verfahren und die Ankäufe vorbereitet. So wie es die
Hauptsatzung vorsieht, werden dem Stadtrat die Kaufverträge zum
Beschluss vorgelegt.
Ob die Landebahn tatsächlich wie
vorgesehen auf 1800 Meter verlängert werden kann, ist aber weiter
noch unklar. Denn der Stadtrat hatte im Dezember 2001 die Freigabe
der Finanzmittel von den Fördergeldern des Landes abhängig gemacht.
Diese Entscheidung lässt weiter auf sich warten. Harald
Kreibich, Sprecher im Bau- und Verkehrsministerium: "Erst wenn das
Flugverkehrskonzept etwa Ende des Jahres vorliegt, können wir mehr
sagen. Das Vorhaben der Landeshauptstadt, einen Business-Airport zu
entwickeln, begrüßen wir, es muss aber ein sicheres Konzept mit
schwarzen Zahlen vorliegen." Es hänge außerdem sehr viel von der
Entwicklung in Cochstedt ab. "Die Rettung des Flughafens hat höchste
Priorität", so Kreibich. Die Landesregierung werde sehr gründlich
kontrollieren, wo die öffentlichen Gelder hinfließen. "Wie gesagt,
es müssen schwarze Zahlen geschrieben werden", so der Sprecher.
Aufsichtsrats-Vorsitzender Balzer sieht darin keinen
Widerspruch: "Die Prognosen liegen lange im Ministerium vor. Es gab
fundierte Befragungen, die durch eine Unternehmensberatung
ausgewertet wurde. Genauer geht es nicht."
Er finde die
Diskussion übertrieben, da es nicht um den Ausbau, sondern den
Erhalt des Flughafens ginge. Mit dem Auslauf einer Übergangsregelung
in 2005 für eine EU-Richtlinie, dürfen bestimmte Geschäftsflieger
bei der gegenwärtigen Landebahnlänge nicht mehr starten oder landen.
Wolfgang Richter von der Bürgerinitiative für Alternativen
zum Flugplatz: "Es wird immer so hingestellt, dass mit dem
Planfeststellungsbeschluss ausgebaut werden muss. Da wird doch
sowieso nichts daraus, weil es sich einfach nicht rechnet. Die
angebotenen Flüge nach Karlsbad sind ja auch alles andere als
ausgebucht gewesen. Entgegen allen Prognosen."
(LRMD) |
|
|
|
| |