"Das
größte Transportflugzeug der Bundeswehr, die Transall, landet hier
regelmäßig und Herr Fechner erzählt uns das Märchen, dass gerade
die kleineren der hier in Magdeburg verkehrenden Propellermaschinen
zukünftig nicht mehr starten und landen können", erregt sich
Matthias Rücker von der Bürgerinitiative.
"Business-Verkehr"
auch nach Mallorca?
"Wer
ausgerechnet im Zusammenhang mit den Pragflügen von ‚Businessverkehr‘
spricht, dem scheint jede Realität abhanden gekommen zu sein! Dieser
Argumentation folgend müsste Herr Fechner auch alle
Urlaubermaschinen nach Mallorca als ‚Businessverkehr‘ bezeichnen.
Rücker macht
darauf aufmerksam, dass seit 1996 die Flughafengesellschaft immer
wieder vom "steigenden Bedarfsdruck" spricht. Das einzige,
was seitdem gestiegen ist, seien die neu konstruierten
Ausbaubegründungen fern jeder Vernunft. "Statt sich der
Realität zu stellen und zu erklären, warum immer noch keine der
damals geplanten Linienflüge stattfinden, wird die FMG nicht müde,
irgendwelchen nicht nachvollziehbaren, zukünftigen Flugverkehr zu
herbeizureden!", so Rücker. Ist dann die Zeit der versprochenen
Flüge endlich da, stelle man immer wieder fest, dass die Blase
geplatzt sei.
"Wie lange
sollen wir denn nun noch auf die Linienflüge für die
Geschäftsleute warten? Geplant waren sie seit 1998 und mit solchen
Flugzeugtypen, für die es auch nach 2004 keine weiteren
Beeinträchtigungen geben wird! Dass der Flugplatz zukünftig eine
längere Start- und Landebahn vorweisen muss, oder dass ab 2005 keine
Pragflieger mehr abheben können ist eine Zwecklüge!" behauptet
der Sprecher der Initiative.
Die Auswirkungen
der genannten EU-Richtlinie seien dermaßen gering, dass der
derzeitige Flugverkehr in Magdeburg fast überhaupt keine
Einschränkungen erfährt. Einzig die großen 120-sitzigen
Urlaubsflieger nach Mallorca würden die 1800 Meter benötigen. Für
diese Verkehrsart gebe es bereits genug unausgelastete Flughäfen um
Magdeburg!"
Der Vorsitzende
der Bürgerinitiative Wolfgang Richter meint: "Es wird das
Problem erfunden, dass sich künftig keine Flugzeuge für den
Business-Verkehr finden lassen würden. Eine glatte Lüg nach unserer
Meinung. Denn in Wirklichkeit finden sich keine Geschäftsleute für
die bereitgestellten Flugzeuge! Nach dem Flop des Linienflugs wurde
sogar im letzten Jahr das extra für die ‚Flugbörse‘
bereitgestellte Flugzeug in Ermangelung der Auslastung vom
Magdeburger Flugplatz abgezogen." Außerdem sei "der
Business-Verkehr überhaupt nicht von der neuen Vorschrift betroffen.
Jeder Investor und jeder Geschäftsmann könne hier mit seinem
Flugzeugen einfliegen – ohne jede Beschränkung!
"Auswirkungen
nur für Urlaubsflieger"
"Angesichts
der Flutkatastrophe, der zerstörten Verkehrsstruktur und der knappen
finanziellen Mittel in Stadt und Land verbietet sich ein Ausbau von
selbst", meint Richter.
Jeder Euro, der
in den Ausbau fließe, fehle zur Unterstützung solcher Unternehmen,
die die so dringend benötigten Arbeitsplätze für die Region
schaffen."
Auch Alfred
Wiegratz von der Bürgerinitiative ist empört über die Argumente:
"Der Flugplatzausbau ist vorrangig für den Urlauberverkehr mit
vierstrahligen Düsenflugzeugen notwendig! Es ist nicht
nachzuvollziehen, dass das Regierungspräsidium insbesondere die
Fluglärmproblematik sehr tief geprüft haben will, wenn man weiß,
dass der lärmmedizinische Gutachter für seine unwissenschaftlichen
und gefälligen Gutachten in Fachkreisen bekannt ist und sein
entsprechendes Gutachten für Schönefeld als unbrauchbar und falsch
zurückgewiesen wurde."
Dr. Manfred Eibs
von der Bürgerinitiative fügt hinzu: "Nachdem sich die
geplanten Linien nach München usw. nicht realisieren ließen und das
Verhältnis zwischen kommerziellen und nichtkommerziellen Flügen
immer ungünstiger wurde, musste Herr Fechner neue Gründe für den
Flugplatzausbau finden." Deshalb habe es eine Kehrtwendung vom
"Business-Airport" hin zum Spezialflugplatz für einen
Reiseveranstalter gegeben, vermutet Ausbaugegner Dr. Eibs.
Von Matthias Fricke (LRMD)
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