Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN
Magdeburg, 23. Januar 2002
Beteiligung an Betriebskosten für Cochstedt kein Gesprächsthema
Magdeburgs OB zum Gespräch mit Minister Heyer


Magdeburg. "Die optimale verkehrliche Anbindung der Landeshauptstadt sehe ich als unverzichtbare Voraussetzung für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. Dies schließt die Existenz eines leistungsfähigen Flugplatzes für den Passagierverkehr in Magdeburg ein", macht Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper seine Position zur Luftanbindung der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt deutlich. "Insofern verwundern mich die Äußerungen des Verkehrsministers, dass Magdeburg sich an den Betriebskosten für Cochstedt beteiligen könnte."

Am vergangenen Montag war Magdeburgs Oberbürgermeister zu einem Gespräch beim Minister für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr, um die Position des Landes zum Ausbau des Verkehrslandeplatzes Magdeburg zu erfahren. "Dabei habe ich deutlich gemacht, dass der Magdeburger Stadtrat sich im Dezember des vergangenen Jahres mehrheitlich für den Ausbau des Verkehrslandesplatzes ausgesprochen hat, unter der Voraussetzung, dass das Land Sachsen-Anhalt sich an den Kosten beteiligt." Mit zwei Schreiben wurde das Ministerium im August 2001 und im Januar 2002 über die Beschlüsse des Stadtrates der Landeshauptstadt informiert und um eine Positionierung zur Förderung eines Flugplatz-Ausbaus in Magdeburg gebeten.

"Für uns war die Linie bislang klar: Cochstedt wird als Frachtflughafen entwickelt, Magdeburg als Passagierflughafen. Darüber gab es auch Konsens mit dem Land Sachsen-Anhalt", so Magdeburgs Stadtoberhaupt. "Auf dieser Grundlage haben wir bislang 25 Mio. DM in den Ausbau und die Modernisierung unseres Verkehrslandeplatzes investiert - übrigens unter beträchtlicher finanzieller Beteiligung des Landes."

Ohne eine Entscheidung des Landes zur Förderung des weiteren Ausbaus in Magdeburg können die geplanten Investitionen nicht fortgesetzt werden. Dies hat für Magdeburg - dem Stadtratsbeschluss entsprechend - Priorität.

"Bereits für November hatte der Minister ein Gutachten angekündigt, mit dem untersucht werden sollte, ob Cochstedt überhaupt als Passagierflughafen geeignet ist. Bis heute hat das Ministerium die Ergebnisse der Untersuchung nicht veröffentlicht." Aus Sicht des Magdeburger Oberbürgermeisters wird sich Cochstedt schon deshalb nicht als konkurrenzfähiger Regionalflughafen etablieren können, weil die Entfernung zu Leipzig-Schkeuditz, wo es nicht nur eine hochmoderne Infrastruktur, sondern auch freie Kapazitäten gibt, viel zu gering ist.

"Trotzdem bin ich grundsätzlich zu einem informellen Gepräch mit dem Verkehrsministerium und dem Landrat des Landkreises Aschersleben-Staßfurt, Thomas Leimbach, über die Perspektiven der beiden Flugplätze bereit", zeigt sich Magdeburgs Oberbürgermeister kooperativ.

Verbindliche Zusagen zu einer finanziellen Beteiligung der Landeshauptstadt Magdeburg an den Betriebskosten für Cochstedt wird es dabei allerdings keinesfalls geben. "Darüber müsste außerdem der Stadtrat entscheiden", macht Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper deutlich. "Zunächst erwarte ich jedoch eine klare Positionierung des Landes zu einer finanziellen Beteiligung am Ausbau des Verkehrslandeplatzes Magdeburg und eine Antwort auf meine Schreiben an den Minister. Erst dann kann sich der Stadtrat wieder mit dem Thema befassen."