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06.05.2004  Magdeburg, News:
Acht Kandidaten zum Thema Wirtschaftspolitik
Einigkeit bei der Elbe, kontrovers beim Airport

Altstadt - Rund 130 Zuhörer waren am Dienstag zum Volksstimme-Wahlforum ins MVB-Verwaltungsgebäude gekommen: Sie wollten von acht Kandidaten wissen, wie es in Magdeburg wirtschaftlich vorangehen soll.

Die Klingel gehört nicht gerade zu den beliebtesten Regularien eines Volksstimme-Wahlforums, muss aber sein, schließlich soll jeder zu Wort kommen. So gaben Lokal-Chef Rainer Schweingel und Volksstimme-Redakteur Karl-Heinz Kaiser jedem der acht Kandidaten immer rund zwei Minuten für Statements und Antworten.

Los ging die Forum-Diskussion mit ganz Grundsätzlichem, nämlich der Frage, was sich die Kandidaten unter einer erfolgreichen Wirtschaftsförderung vorstellen. Für Reinhard Stern (CDU) gehört eine offensive Werbung für den Standort Magdeburg genauso dazu wie eine intensive Bestandspflege. Claus-Dieter Wachowski (Bund für Magdeburg) plädierte für die Einbeziehung der wirtschaftlichen Chancen durch die EU-Osterweiterung, und FDP-Kandidat Haiko Hopf stellte die Förderung junger Unternehmen und vor allem des Mittelstandes in den Vordergrund. Grünen-Kandidat Olaf Meister hält bei der Wirtschaftsförderung auch die so genannten "weichen Standortfaktoren", wie Kultur- und Bildungsangebot für wichtig und wünscht sich ein "studentisches Gründerzentrum". Hans-Werner Brüning (PDS) will als Stadtrat weiterhin dem "Sozialraub" Widerstand leisten und die Kreislaufwirtschaft, den Maschinenbau und die Gesundheitswirtschaft fördern. "Bestandspflege" und die Förderung von Uni und Hochschule stehen bei Martin Danicke (SPD) hoch im Kurs. Spaß-Partei-Kandidat Stephan Bublitz forderte erneut für jeden Magdeburger, der ein Unternehmen gründen und 15 Arbeitsplätze schaffen will, 100000 Euro aus der Stadtkasse. Mit einem "digitalen Wirtschafts-Portal" für Magdeburg und einem speziellen Institut, das Wirtschaftskontakte herstellen soll, will Andreas Radespiel (Future) die Wirtschaftspolitik in der Stadt angehen.

In der nächsten Fragerunde zum Thema Elbe herrschte unter den Kandidaten im Grunde Einigkeit: Petriförder für Tourismus und Freitzeit erschließen, natürlich auch den alten Elbebahnhof, Buckau und Fermersleben nicht vergessen, mit viel Gastronomie eine Party-Meile schaffen, ansprechende Wohnbebauung entwickeln.

Beim Thema "Flughafen", angesprochen von Zuhörer Mathias Rücker, war die Übereinstimmung dann allerdings vorbei. Für Claus-Dieter Wachowski steht fest, dass Magdeburg als Landeshauptstadt und Wirtschaftstandort einen eigenen Flughafen braucht, wogegen Olaf Meister die Flughafen-Diskussion einfach "für verrückt" hält. Wozu brauche Magdeburg in "Sichtweite" zum ausgebauten Flughafen Cochstedt einen eigenen, fragte er sich. Martin Danicke schlug vor, einfach die Ausschreibung für den Betrieb des Magdeburger Flughafens abzuwarten, dann werde man sehen ob es geht oder nicht. Hans-Werner Brüning sieht schon jetzt in der Finanzierung des Flughafens eine "Verschwendung in Größenordnungen" und für Haiko Hopf ist Cochstedt ausreichend und der Magdeburger Platz sollte zu einem reinen Sportflughafen werden.

Zuhörer Lutz Jäger, er kandidiert selbst für die CDU, wollte wissen, was die Kandidaten gegen die Abwanderung von hochqualifizierten Arbeitnehmern aus Magdeburg tun wollen. SPD-Mann Martin Danicke bedankte sich bei ihm "für diese Steilvorlage", denn gerade die CDU-Landesregierung betreibe mit ihrer Hochschulreform die Abwanderung Hochqualifizierter aus Magdeburg. Alle Kandidaten im Podium waren sich einig, dass der Hochschulstandort Magdeburg ein enorm wichtiger Standortfaktor sei, und auf keinen Fall gefährdet werden dürfe. Reinhard Stern hatte vorher sogar gesagt, dass er die Entscheidung der Landesregierung in puncto Hochschulstandorte "für kontraproduktiv" halte und dies innerhalb der Landes-CDU auch immer deutlich machen werde.

Weitere Themen der rund zweistündigen Diskussion waren die regionale Zusammenarbeit von Stadt und Landkreisen, der Öffentliche Personennahverkehr, der Ausbau des Allee-Centers und die Bindung von Kaufkraft in Magdeburg, die Vermarktung der Gewerbegebiete und die Landeshauptstadt als Oberzentrum der Region.

Mit 60 Sekunden Wahlwerbung, die jeder Kandidat bekam, klang das erste Volksstimme-Wahlforum aus - und die beiden Moderatoren mussten nur sehr selten zur Klingel greifen.

Die nächsten Volksstimme-Foren

- 2. Wahlstammtisch, DIenstag, 11. Mai, 19 Uhr, Otto-Kobin-Saal, Leipz. Str./Ecke Fermersleber Weg Thema: Jugend/Soziales/ Senioren (Gemeinschaftsveranstaltung mit der Seniorenvertretung)

- 3. Wahlstammtisch, Montag, 17. Mai, 19 Uhr, Feuerwache Sudenburg Thema: Kultur/Sport/ Schule/Uni

- 4. Wahlstammtisch, Donnerstag, 27. Mai, 19 Uhr, AMO, Thema: Ordnung/Sicherheit/Umwelt

Von Peter Ließmann
  (VS)

 
 
 
 
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