Etwa 250 Bürger aus Stadtteilen in
Flugplatznähe waren einer Einladung der Bürgerinitiative für
Alternativen zum Flugplatz Magdeburg e. V. gefolgt. Die Resonanz war
selbst für die Veranstalter überraschend groß. Ein Teil der
Anwesenden musste bis zum Ende gegen 21.15 Uhr das Geschehen im
Stehen verfolgen.
Wenige Wochen vor dem endgültigen
Stadtratsbeschluss am 6. Dezember über den Flugplatzausbau wolle
man nochmals offen legen, dass die Pläne auf eine
Steuerverschwendung in ungeheurem Maße hinauslaufen, sagte Wolfgang
Richter, Vorsitzender der Bürgerinitiative, zu Beginn der
Veranstaltung. Planfeststellungsverfahren und Gutachten würden die
Zweifel an der Wirtschaftlichkeit nicht ausräumen.
Zur Untermauerung seiner Ansichten zeigte die
Bürgerinitiative Videoaufnahmen u. a. von der "Monitor"-Sendung,
die sich kritisch auch mit den Magdeburger Ausbauplänen
beschäftigt hatte. In der Landeshauptstadt soll die bestehende
Landebahn von 1000 auf 1800 Meter nach Westen verlängert und die B
71 umverlegt werden. Urlaubs- und Charterverkehr mit bis zu
vierstrahligen Flugzeugen (110 Passagiere) seien geplant. Die
Entwicklung des Flugverkehrs wird, wenn sie eintritt, zu einer
Verlärmung des Magdeburger Südens führen, Beyendorf, Ottersleben,
Hopfengarten etc. seien betroffen, warf Matthias Rücker von der
Bürgerinitiative ein.
Das aus Braunschweig gekommene Vorstandsmitglied
der Bundesvereinigung gegen den Fluglärm, Wolfgang Born, sprach
über seine Erfahrungen aus Braunschweig. Auch dort war eine
Bürgerinitiative vergebens Sturm gegen den Flugplatzausbau
gelaufen. Seiner Ansicht nach werde ein Ausbau in Magdeburg so oder
so zum Desaster führen: Tritt die geplante Entwicklung nicht ein,
wird Steuergeld zum Fenster hinausgeworfen. Der Flugplatz
Braunschweig schreibe rote Zahlen, Tritt sie ein, seien weite Teile
des Magdeburger Südens wegen des Lärms nicht mehr bewohnbar. Auch
sei es ein Märchen, dass große Maschinen leiser seien, erklärte
er.