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28.01.2003 12:00:00  Sachsen-Anhalt, News:
Flugplatz Magdeburg: Kein Landesgeld für den Ausbau

Magdeburg - Die Landesregierung will für den Ausbau des Verkehrslandeplatzes Magdeburg kein Geld zur Verfügung stellen - Stattdessen soll der stillgelegte Verkehrsflughafen Cochstedt (Kreis Aschersleben-Staßfurt) entwickelt werden - Das sieht das vom Verkehrsministerium erarbeitete Luftverkehrskonzept vor, mit dem sich das Kabinett heute beschäftigen wird.

Nach Einschätzung der Verkehrsexperten kann es im Großraum Magdeburg nur einen Luftverkehrsstandort geben. Deshalb will sich die Landesregierung nach Volksstimme-Informationen in ihrem Luftverkehrskonzept auf Cochstedt konzentrieren.

Der Ende 2001 stillgelegte Verkehrsflughafen biete perspektivisch auch wegen seiner Lage abseits von dicht besiedeltem Gebiet das größere Entwicklungspotenzial, hieß es. Zudem seien in dieses Projekt rund 45 Millionen Euro Steuergelder geflossen. Die müsste das Land an die EU zurückzahlen, wenn das Projekt Cochstedt endgültig als gescheitert erklärt werde. Verkehrs- und Wirtschaftsministerium bemühen sich seit Monaten intensiv darum, dass der Flughafen mit einem neuen privaten Investor wieder durchstarten kann. Dazu gehört auch der Ankauf sämtlicher Flächen durch die Grundstücksgesellschaft des Landes. Der Finanzausschuss des Landtages hat dafür kürzlich 7,9 Millionen Euro bewilligt.

Solange Cochstedt im Rennen ist, wolle die Landesregierung für den Flugplatz Magdeburg "keinen Cent" zur Verfügung stellen, erfuhr die Volksstimme. Das wäre das Aus für die von der Landeshauptstadt verfolgten Ausbaupläne. Denn ohne den erhofften Landes-Zuschuss von 4,9 Millionen Euro kann das 13,3-Millionen-Euro-Projekt nicht umgesetzt werden.

Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der Luftverkehrsinfrastruktur in Sachsen-Anhalt legt die Landesregierung auf den Flughafen Leipzig/Halle. Darüber hinaus will sie auch die Pläne von privaten Investoren für den Großflughafen bei Stendal als Alternative für einen Standort in Berlin oder Brandenburg weiter unterstützen.

Weiteren Flugplatz-Bedarf sieht das Luftverkehrskonzept für Sachsen-Anhalt nicht. Neben Magdeburg gibt es weitere vier Verkehrslandeplätze in Halle-Oppin, Ballenstedt, Dessau und Stendal-Borstel und insgesamt 20 Sonderlandeplätze.

Von René Kiel
  (MRSA)

 

Weiterer Kommentar durch die Redaktion der Volksstimme:

Luftverkehrskonzept - Kunst des Möglichen

Politik ist die Kunst des Möglichen, sagte einst Reichskanzler Bismarck.

In Sachsen-Anhalt wurde lange Zeit versucht, das Unmögliche möglich zu machen und gleich zwei Flugplätze auf engstem Raum zu entwickeln. Selbst als in Cochstedt die Landebahn einschließlich Tower und Terminal längst fertig waren, träumte man im nahen Magdeburg weiter vom Ausbau des Verkehrslandeplatzes.

Doch das wäre eine Verschwendung von Steuergeldern und großer volkswirtschaftlicher Unsinn. Deshalb blieb dem Verkehrsministerium keine andere Wahl, als sich mit seinem Luftverkehrskonzept gegen Magdeburg zu entscheiden. Das schließt eine Kooperation Magdeburg-Cochstedt nicht aus.

 

 

 
 
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