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Landrätin Heike Brehmer informiert Kreistag zum Flughafen Cochstedt
 
Gespräche mit 14 potenziellen Investoren
 
Von Daniel Wrüske
 


 

Aschersleben. Auf Anfrage des CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Gerhard Erfurth informierte Landrätin Heike Brehmer den Kreistag auf seiner Sitzung um den Stand auf dem Flughafen Cochstedt. Die Thematik gewinnt an Aktualität, seit Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper laut darüber nachgedacht hat, den Flughafen Magdeburg zu schließen, um für die angeschlagene Stadtkasse jährlich 750 000 Euro Betriebskostenzuschüsse, die an die Betreibergesellschaft gezahlt werden, zu sparen. " Die Zeichen für Cochstedt stehen gut, wenn der Magdeburger Stadtrat dem Vorschlag des Oberbürgermeisters folgt ", so Brehmer. Seit dem 1. September sei der Flughafen nach Sichtflug für Luftfahrzeuge bis 14 Tonnen geöffnet. Mit der Deutschen Flugsicherung und anderen Aufsichtsbehörden stünden die Betreiber, der Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt GmbH ( GSA ), in Verhandlungen zur Ausweitung der Genehmigung. " Der Entwurf für den Luftsicherungsplan liegt den zuständigen Behörden zur Genehmigung vor ", so Heike Brehmer. Auch ginge es darum, die automatische Landehilfe für die Flugzeuge zu vermessen und ihren Betrieb genehmigen zu lassen.

Investitionen für Flughafenbetrieb

 
Für einen regulären Airportbetrieb und zur Abfertigung von Luftfahrzeugen sind bereits mehrere Investitionen getätigt worden. So stehen ein Großtanklöschfahrzeug und mehrere Schneeräummaschinen ebenso zur Verfügung wie eine Fluggasttreppe, Vorfeldschlepper und Gepäckanhänger. Brehmer erklärte weiter, dass die Firma Shell die Tankanlage erworben habe. Sie ist nun einsatzbereit und wird von einer externen Firma betrieben.

Das alles könne aber nur den Rahmen bilden für eine sinnvolle Nutzung. Interessenten sind da, verkündigte die Landrätin. Die vielfach angesprochene Stationierung der Polizeihubschrauberstaffel

Sachsen-Anhalt ist noch nicht vom Tisch. Auch der TÜV Nord steht vor der Tür und will in Cochstedt einen Ausbildungsstützpunkt für Flugpersonal einrichten. Hinzu kommen die Geschäftsfliegerei, bisher ein großes Standbein des Magdeburger Flughafens und verschiedene Fluggesellschaften. Sie wollen den Airport als Anflugsziel im Charter-, Fracht- und Trainingsflugbetrieb nutzen. Cochstedt kann auch ein Zentrum des Sports in der Region werden : hier soll eine Fallschirmspringerausbildung angeboten werden.

Wie entscheidet Magdeburger Stadtrat ?

Auch für das angrenzende Gewerbegebiet weht etwas frischer Wind. Ein Unternehmen, das Flugzeuge baut, hat sich bereits angesiedelt. Weitere sollen hinzukommen. Außerdem ist der Bau eines Biomasseheizkraftwerkes mit Gewächshausanlage vorgesehen. " Insgesamt führt die GSA mit 14 potenziellen Nutzern und Investoren zurzeit Gespräche ", sagte Heike Brehmer.

Gespannt wird nun, nicht nur in der Verwaltung, die Entscheidung in Magdeburg erwartet. Die Landesregierung hat sich bereits im Koalitionsvertrag zu Cochstedt positioniert und dem Airport hier eine Galgenfrist eingeräumt. Hier heißt es : " Das Mitteldeutsche Luftverkehrskonzept mit seiner herausragenden Stellung des Luftdrehkreuzes Leipzig / Halle ist umzusetzen. Eine Entscheidung über den Flugplatz Cochstedt wird spätestens bis zum 30. Juni 2007 getroffen. Außer den bereits bewilligten Mitteln ist für den Flugplatz Cochstedt keine weitere Landesförderung vorzusehen. "

Dennoch : Für die Länder Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen bleibt der Flughafen Halle-Leipzig wichtigster Luftverkehrspunkt. Jedes Bundesland hält daneben einen weiteren regionalen Flughafen vor. " Vertreter " in Sachsen-Anhalt ist Cochstedt.
 



 


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Dokument erstellt am 28.02.2007 um 05:57:08 Uhr
Erscheinungsdatum 28.02.2007 | Ausgabe: sft