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30.04.2001 Stassfurt, News:
FDP-Politiker des Kreises macht sich für
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Sachsen-Anhalts einziger
Verkehrsflughafen in Cochstedt hatte am Wochenende erneut prominente
Passagiere. Freitagabend trat dort der Generalsekretär des
Weltfußballverbandes, Joseph Blatter, die Heimreise in die Schweiz
an. Am Sonnabend starteten der Teamchef der deutschen
Nationalmannschaft Rudi Völler und Deutschlands Fußball-Kaiser Franz
Beckenbauer.
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"Flugplatz-Pläne für Magdeburg Unsinn"
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Cochstedt. Die beiden Lichtgestalten des deutschen
Profifußballs, Franz Beckenbauer und Rudi Völler, die am 37.
Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Magdeburg
teilgenommen hatten, flogen am Sonnabend gegen 13 Uhr in zwei
Learjets von Cochstedt aus wieder nach Hause.
Diese
Flugzeuge hätten vom Flugplatz Magdeburg aufgrund der zu kurzen
Landebahn nicht abheben können. Das wollen einige Kommunalpolitiker
aus der Landeshauptstadt und aus dem Umland durch einen rund 47
Millionen Mark teuren Ausbau ändern. Dagegen regt sich auch im
FDP-Kreisverband Aschersleben-Staßfurt Widerstand. Dessen Beisitzer,
Hans-Joachim Schiefelbein, erinnerte daran, dass in den
Verkehrsflughafen Cochstedt vom Land mehr als 80 Millionen Mark
Steuergelder gesteckt wurden. Doch leider hätten sich die damit
verbundenen Hoffnungen auf neue Arbeitsplätze, die in dem von einer
hohen Arbeitslosigkeit geprägten Landkreis dringend benötigt werden,
noch nicht erfüllt. "Deshalb sind alle Verantwortlichen, auch die
Landesregierung, aufgefordert, sich mit ganzer Kraft dafür zu
engagieren, dass dieses Super-Projekt keine Investruine bleibt. Dazu
gehört für mich auch, dass Ministerpräsident Reinhard Höppner und
Wirtschaftsministerin Kathrin Budde noch stärker als bisher für
diesen Standort werben", verlangt der Liberale. Bei ihren
Auslandsreisen müsste es für sie zur Selbstverständlichkeit gehören,
Investoren die einzigartigen Ansiedlungs- und Entwicklungschancen
dieses Airports schmackhaft zu machen. Das sind wir im übrigen auch
den vielen Steuerzahlern des Landes und Arbeitslosen der Region
einfach schuldig", fügte der Löderburger hinzu.
In einer
solchen Situation wäre es aus seiner Sicht "absoluter Schwachsinn",
wenn man auch noch den Ausbau des Flugplatzes in Magdeburg fördern
würde. Hans-Joachim Schiefelbein: "Wer das will, muss den Bürgern
erklären, warum Steuergelder angesichts eines nur rund 30 Kilometer
entfernten top-modernen Airports für ein unnötiges
Konkurrenz-Projekt aus dem Fenster geworfen werden sollen. Das wäre
unverantwortlich. Denn im Augenblick trägt sich noch nicht einmal
einer dieser Plätze, geschweige denn zwei." Investoren kurze Wege
bieten zu wollen, könne doch kein Argument für einen solchen
"Unsinn" sein. Denn wer einmal in München war, wisse, wie weit es
vom dortigen Flughafen bis in die Innenstadt sei.
Darum habe
er sich über den Antrag seiner Parteifreunde vom FDP-Kreisverband
Magdeburg zum Landesparteitag vor wenigen Tagen nur gewundert. Sie
hätten dort eine Wirtschaftlichkeitsstudie für beide Standorte in
Sachsen-Anhalt gefordert und damit den Eindruck erweckt, dass man
Magdeburg und Cochstedt miteinander vergleichen könne, was aus
mehreren Gründen aber gar nicht möglich sei. Zum einen würden sie
sich schon durch ihre Widmung und zum anderen auch durch ihre
Ausrichtung völlig unterscheiden. "Unser Bestreben muss es vielmehr
sein, dafür zu sorgen, dass erst einmal die enormen Potentiale des
Verkehrsflughafens Cochstedt ausgeschöpft werden", sagte der
FDP-Politiker. Er fände es überlegenswert, Kooperationsverträge mit
anderen Flughäfen zum Beispiel Halle/Leipzig oder Frankfurt am Main
über Luftfracht abzuschließen, um die Straßen zu entlasten und Wege
zu verkürzen. Ferner böte sich Cochstedt für Reise- und
Touristikunternehmen als Zubringer zu entsprechenden Fernflughäfen
an.
Hans-Joachim Schiefelbein: "Cochstedt hat das Zeug dazu
eine Job-Maschine zu werden. Packen wir's gemeinsam an!"
Von
René Kiel (LRSFT) |
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