Informationstagung zur Fluglärmproblematik

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Im Zeitraum vom 22.-23. September 2003 findet in Hessen eine Fachtagung zum Thema Fluglärm statt. Diese Tagung ist insbesondere für Bürgermeister und Kommunalbedienstete der Städte gedacht, die in der Nähe eines Airports liegen.

Auch unsere Magdeburger Stadtratsabgeordneten müssten sich dafür interessieren, denn sie hatten sich mehrheitlich für den Ausbau des Flugplatzes Magdeburg ausgesprochen...

 

 

 

                                                                                                     Magdeburg, 14.08.03

 

Der Ausbau in Magdeburg bedeutet mehr Fluglärm!

Der Inhalt dieser Tagung könnte deutlich machen, welche Gefahren sich mit dem Ausbau des Verkehrslandeplatzes in Magdeburg innerhalb der Stadtgrenzen verbinden. Der Fluglärm wird leider erst immer dann zu einer größeren Problematik, wenn der Ausbau erfolgte und dadurch mehr und größere Flugzeuge als bisher starten und landen. Betroffene, die in Flugplatznähe leben, können ein Lied davon singen. Es wird immer sehr viel lauter, als die Entscheidungsträger vorher versprachen. 

Für die Magdeburger Stadträte und Kommunalbedienstete wäre es möglich, sich noch rechtzeitig über die Folgen zu informieren, die im Falle des Ausbaus des Flugplatzes auf die Magdeburger zukommen wird. Rechtzeitig deshalb, weil sich die Entscheidung zum Flugplatzausbau noch korrigieren lässt.

In zwei Veranstaltungen werden unabhängige Fachleute objektiv über die Folgen von Fluglärm und deren Vermeidung referieren. Eingeladene Referenten gehören z.B. dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Städtetag, der Deutschen Flugsicherung und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt an.

Die erste Tagung ("Fluglärm") erscheint uns besonders wichtig, werden doch hier die jetzt noch nicht abschätzbaren Folgen  wurde das Vorhaben der Landesregierung beschrieben. Die zweite Tagung  ("Fluglärmbekämpfung") vermittelt ein Gefühl dafür, wie schwierig es ist, bereits bestehenden Fluglärm zu mindern. Meist ist dann schon zu spät oder fast unmöglich.

Unserem OB und den Stadtratsfraktionen informierten wir in einem Brief über diese beiden Tagungen und hoffen, dass sich Vertreter der einzelnen Fraktionen ihrer Verantwortung für die Bürger dieser Stadt bewusst sind und sich sehr genau über die Problematik informieren, über die sie aus eigener Erfahrung und Anschauung heraus nichts wissen können, sie aber den Magdeburgern mit der Ausbauentscheidung zumuten wollen.

Hier der Brief an den OB und die Stadtratsfraktionen:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Stadtratsfraktionen,

kürzlich informierte uns die Bundesvereinigung gegen Fluglärm e.V. über eine Informationstagung zum Thema Fluglärm, die sich insbesondere an die Kommunen richtet.

Wie Sie dem beigefügtem Leporello entnehmen können, handelt es sich bei den Referenten nicht nur um bundesweit anerkannte Lärmforscher, sondern auch um Kommunalpolitiker, die über Auswirkungen und Vermeidung von Fluglärm berichten.

Sie als Oberbürgermeister bzw. die Mehrheit der Magdeburger Stadträte haben sich im Dezember 2001 für den Ausbau des Magdeburger Flugplatzes ausgesprochen. Im entsprechenden Konzept ist der Ausbau insbesondere für den Linien- und Charterverkehr mit Flugzeuggrößen bis 110 Passagieren geplant.

Falls es tatsächlich zu einem Ausbau kommen sollte, wäre insbesondere der Magdeburger Süden, in dem derzeit verstärkt Wohneigentum entsteht, vom künftigen Fluglärm betroffen. Das bedeutet ein Konfliktpotential, wie es vielleicht die meisten von Ihnen noch nicht erahnen können.

Daher möchten wir Sie dringend bitten, sich für diese Veranstaltung zu interessieren und sich schon jetzt zukünftige Konfliktpotentiale von betroffenen Kommunalpolitikern erläutern zu lassen. Keiner kann die Probleme besser, objektiver und anschaulicher darstellen als betroffene Kommunalpolitiker und unabhängige Fachleute.

Lassen Sie uns die Aktualität und Dringlichkeit der Problematik "Fluglärm" noch an einem einfachen Beispiel erwähnen: Nach dem geplanten Ausbau des Magdeburger Verkehrslandeplatzes ist es möglich, dass z.B. Billig-Fluglinien mit einer A 318 bzw. Boeing 737 Ferienflüge nach Mallorca durchführen können. Diese Flugzeugmuster sind vom Lärm her nicht vergleichbar mit jetzigen vom Flugplatz startenden Flugzeugen und werden eine enorme Belastung für die Bewohner des Magdeburger Südens darstellen.

Hinzu kommt, dass der ursprünglich seitens der Flughafen GmbH geplante Nachtflug zwar im Planfeststellungsverfahren zunächst abgelehnt wurde. Allerdings ist absehbar, dass das nicht der letzte Versuch der FMG gewesen sein wird, eine Genehmigung für den Nachtflug zu erhalten.

Informieren Sie sich also bitte rechtzeitig, was bei einem Ausbau auf die Bürger der Stadt Magdeburg zukommen wird und Sie mit Ihrer Stadtratsentscheidung zu verantworten haben!

Wir möchten Sie hiermit dringend bitten, sich noch einmal umfassend über die Auswirkungen Ihrer Entscheidung zu informieren und diese ggf. zu korrigieren!

Für eine weitere interessante Veranstaltung zum Thema Fluglärm haben wir ein weiteres Faltblatt beigelegt. Sollten Sie weitere Exemplare benötigen, können Sie diese ggf. auch direkt aus unseren Internetseiten ausdrucken.

 

Mit freundlichen Grüßen

W. Richter

Magdeburg, 14.08.2003

 

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