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Meinung

Leserbrief an die Volksstimme vom 30.07.2001 (wurde nicht  veröffentlicht)

zum Beitrag „Für und Wider den Flugplatzausbau“ des Leserbriefes von H.-O. Schlehf

Einleitend ist erst einmal festzustellen, dass die Bezeichnung „Flugplatzgegner“ falsch ist. Richtig ist die Bezeichnung Flugplatzausbaugegner. Das ist ein enormer Unterschied, auf den wir großen Wert legen!

Es ist schon traurig, wie Herr Schlehf mit Unwissen oder Halbwahrheiten den Flugplatzausbau legitimieren und begründen will. Das Planfeststellungsverfahren hat nicht zu prüfen, ob ein Ausbau sinnvoll ist oder nicht, und wie die Argumente vom Regierungspräsidium geprüft wurden, kann man geteilter Meinung sein. Wenn Herr Schlehf beim 3-tägigen Anhörungstermin zum Planfeststellungsverfahren anwesend gewesen wäre, würde er bestimmt mit dem Begriff “gewissenhaft” anders umgehen.

Weiterhin stellt Herr Schlehf eine Falschbehauptung zur Notwendigkeit des Flugplatzausbaus auf, wenn er sagt, die JAR-OPS 1 verlangt von allen europäischen Flugplätzen eine Verlängerung der Start- und Landebahnen. Die JAR-OPS 1 regelt für bestimmte Flugzeuge unter bestimmten Witterungsverhältnissen (Luftdruck, Lufttemperatur u. nasse Landebahn) die Start- und Landestrecken. Doch die Klimaverhältnisse in Magdeburg sind nicht mit den Maximalverhältnissen (tropisches Klima) der JAR-OPS 1 zu vergleichen, die zwingend den Flugplatzausbau erfordern. Selbst wenn an einem Sommertag die Witterungsverhältnisse sich so einstellen, dann können die Flugzeuge mit einer max. Startmasse von 5,7t auf dem 30km entfernten Flughafen Cochstedt ausweichen, was im Flugverkehr gängige Praxis ist.

Herr Schlehf sollte sich besser erst einmal sachkundig machen, ehe er falsche Behauptungen macht, der Flughafen Cochstedt wird privat betrieben, der Magdeburger Flugplatz ist ein 100%iger Betrieb der Stadt Magdeburg, wo jährlich die Stadt 1,2 Mio. DM reinbuttert, um die Verluste auszugleichen. Diese Verluste bezahlt der Magdeburger Steuerzahler, wie auch den Ausbau.

Herr Schlehf hätte richtigerweise das Flugplatzprojekt nicht als “durchdacht” sondern als „ausgedacht“ bezeichnen sollen, denn die Wirtschaftsprüfer haben die mittel- und langfristige Planung der Flughafen GmbH nur auf Kausalität geprüft und nicht, ob die Planungsparameter stimmen.

Sie hatten keinen Auftrag dazu, also ist dieses Gutachten für eine Entscheidungsfindung zum Ausbau des Flugplatzes für den Stadtrat völlig ungeeignet. Es sollte steuerliche Vernunft und Sachverstand walten, wenn über das Für und Wider des Flugplatzausbaus debattiert wird.

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