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Leserzuschrift vom 05. Juli 2002

Flugverkehr am Flugplatz Magdeburg

In der Volksstimme vom 2. Juli 2002 wurde den Magdeburgern statistisch dargestellt, wie groß der Bedarfsdruck für den Flugplatzausbau tatsächlich ist. Weiteres Datenmaterial dazu veröffentlicht die Stadt monatlich auf ihrer Homepage. Und diese Zahlen widersprechen den Wunschprognosen der Ausbaubefürworter im Stadtrat deutlich. Die gesunkenen Passagierzahlen (3020 im April 2001 und 1797 im April 2002) spiegeln sich auch in den Jahreswerten wider ( 1999 waren es 39042 Passagiere, 2000 noch 34293 und 2001 nur noch 32216). Trotz fast gleichbleibender jährlicher Startzahlen sanken die Passagierzahlen. Gleichzeitig verschob sich das Verhältnis zwischen nichtkommerziellem und kommerziellem Verkehr von 1,79 im Jahre 1999 über 1,97 im Jahre 2000 zu 2,64 im Jahre 2001. Vergleicht man diesbezüglich die April-Zahlen der Jahre 2001 und 2002 so stieg dieses Verhältnis von 2,26 auf 3,96. Es ist also deutlich abzulesen, dass der Anteil des "Businessverkehrs" immer geringer wird und der Anteil der Sport- und Privatflüge steigt.

Statt der im Jahr 2001 geplanten 15 Flugreisen nach Prag fanden nur 9 statt. Die für 2002 geplanten Reisen nach Karlsbad fanden bisher nicht statt, und die Zahl der geplanten Reisen nach Prag wurde von 51 auf 30 reduziert. Am 5. Mai war ich zufällig am Flugplatz und habe 7 statt der 16 möglichen Passagiere gezählt.

Der Bedarf ist also eindeutig nicht so groß wie erhofft, aber immerhin wurde mit diesen Flügen bewiesen, dass es technisch auch ohne Flugplatzausbau möglich ist, mit 16 Passagieren in Magdeburg zu starten und zu landen. Für einem Linienverkehr nach München usw. fehlen also nur noch die Reisenden und die Linie...

Für die Anwohner des Flughafens Magdeburg ist diese Entwicklung erfreulich, denn der Lärm hält sich bis auf Ausnahmen in Grenzen.

Der Steuerzahler sollte aber noch folgendes wissen. Die Jahresbilanz 2000 der Magdeburg Flughafen GmbH schloss mit einem Fehlbetrag von 1.456.001,14 DM, und aus den Vermietungen wurden 928.400 DM eingenommen. Betrachtet man diese Einnahmen als verdeckte Zuschüsse, so muss die Stadt tatsächlich 2.384.401 DM zuschießen. Bei 34293 Passagieren bedeutet das 69,53 DM Zuschuss je Passagier. Wegen der Zählweise ergibt ein Sportflug mit 1 Piloten und einem Begleiter 2 Passagiere beim Start und 2 Passagiere bei der Landung. Dieser Flug wird also mit 278,12 DM vom Steuerzahler gesponsert.

Ob diese Ausgaben angesichts der Kassenlage in Stadt und Land gerechtfertigt sind, möge jeder selbst beurteilen.

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