Startseite
Meinung
|
|
Brief
vom Bund der Steuerzahler Sachsen-Anhalt e.V. an alle Stadtratsfraktionen
Magdeburg 15.11.2000
Sehr
geehrte Damen und Herren,
wie
uns aus Veröffentlichungen bekannt ist, soll den Stadträten zum
Jahresende der Bericht über die Wirtschaftlichkeit des Magdeburger
Flugplatzes vorgelegt werden. Er soll Ihnen bei der Entscheidungsfindung für
den vorgesehenen weiteren Ausbau helfen.
Unabhängig
vom Ergebnis dieser Wirtschaftlichkeitsanalyse möchten wir als Bund der
Steuerzahler erneut Bedenken gegen die geplante kostenträchtige
Erweiterung des Magdeburger Flugplatzes aus öffentlichen Mitteln
anmelden.
Nach
wie vor sehen wir in einem gezielten Ausbau des Flugplatzes Cochstedt, den
man ohne weiteres unter dem Namen Magdeburg-Cochstedt bekannt machen könnte,
die für die Region insgesamt vernünftigste und wirtschaftlichste
Variante zur Verbesserung der Anbindung der Landeshauptstadt an den
internationalen Flugverkehr.
Seit
Wochen trainieren Piloten vieler internationaler Fluggesellschaften
erfolgreich Starts und Landungen auf dem Cochstedter Flugplatz. Die
Landung der bayrischen Fußballmannschaft zum Monatsbeginn auf diesem
Platz mit seiner ausgezeichneten Piste ist erneuter Beweis für die Möglichkeiten,
die sich dort auch für die Landeshauptstadt ergeben. Internationale
Spediteure bringen sogar aus Nordrhein-Westfalen ihr Frachtgut nach
Cochstedt, um es von dort in die GUS-Staaten transportieren zu lassen.
Im
übrigen ist der Flugplatz Halle-Leipzig nach Übergabe der gesamten
Autobahn 14 Magdeburg-Leipzig für Magdeburger auch durch günstige
Parkplatzangebote für Autofahrer so attraktiv geworden, dass er zur
echten Konkurrenz für Hannover werden dürfte.
Angesichts
dieser Situation, der Tatsache, dass der Luftverkehr nach dem BUGA- Jahr
zum Magdeburger Landeplatz wieder nachgelassen hat und der bitteren
Erfahrungen der Stadt Magdeburg mit der Kostenexplosion beim Elbauenpark
und anderen Projekten ist ein Beschluss, Millionenbeträge für die
Umverlegung der Bundesstraße und die Verlängerung der Startbahn in
Magdeburg aufzuwenden, nicht mehr zu verantworten.
Die
Stadt Magdeburg sollte sich gemeinsam mit dem Kreis Aschersleben-Staßfurt,
dem Bördekreis und weiteren Interessenten für den Ausbau des Flugplatzes
Cochstedt als Passagier- und Frachtflughafen mit 24- Stundenbetrieb
engagieren, da die Infrastruktur auf diesem Platz noch zu wünschen übrig
lässt. Dazu sollte der vorgesehene vierspurige Ausbau der Bundesstraße
81 von Langenweddingen ab bis Egeln-Schneidlingen-Cochstedt beschleunigt
werden, so dass auch die Touristen schneller eine attraktive Straße in
den Harz bekommen.
Wenn
bereits die Flugplätze Halle-Leipzig und Dresden eine Dachgesellschaft gründen
müssen, um sich erfolgreich gegen die Konkurrenz behaupten zu können,
kann man sich schon heute ausrechnen, welche beträchtlichen Folgekosten
auf die Stadt zukommen würden, sollten Sie als Fraktion dem
Ausbauvorhaben zustimmen. Bedauerlich ist nur der überdimensionierte
Aufwand für die Empfangshalle auf dem Magdeburger Flugplatz, die
sicherlich in Cochstedt bessere Dienste leisten könnte.
Zu
Ihrer Information übersenden wir Ihnen die Kopie eines Beitrags über ein
ähnliches Vorhaben in Nordrhein-Westfalen, das nach unseren Informationen
nach einem Gutachten der Universität Münster ebenfalls fragwürdig
geworden sein soll.
In
der Hoffnung, dass bei Ihrer bevorstehenden Entscheidung in dieser
Sache unsere Argumente Berücksichtigung finden, verbleiben wir
mit
freundlichen Grüßen
Bund
der Steuerzahler
Sachsen-Anhalt
e.V.
Elschner
Oertwig
|
|
Weitere
Informationen demnächst hier. |