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"Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm ist zum Klagen bereit"

(aus: Braunschweiger Zeitung, 9.11.01)

In einer Podiumsdiskussion 1998 sagten der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafen GmbH und CDU-Ratsherr, Reinhard Manlik, sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Wolfgang Sehrt: Einen Großflughafen mit Charterverkehr in den Süden solle es nicht geben. Kaum ist die Verlängerung der Start- und Landebahn um 120 Meter nach Westen vollzogen, gibt es für die Fluggesellschaft neue Ziele. Die Start- und Landebahn soll auf 2600 Meter verlängert werden. Und man höre und staune, mit nur zwei Charterflügen täglich, will man die Defizite des Flughafens Braunschweig in Gewinne verwandeln.

Das Defizit der Flughafengesellschaft liegt zurzeit bei 2,1 Millionen Mark jährlich. Die Kosten für Ausbau des Flughafens sollen bei ca. 40 Millionen Mark liegen.

Mit dem Namen Forschungsflughafen glaubte man am Flughafen Braunschweig das Zauberwort gefunden zu haben, um der Bevölkerung zu suggerieren, dass der Flughafen ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor der Region sei, dass nur ein Ausbau des Flughafens die 1400 Arbeitsplätze sichere. Nicht erwähnt wurde aber, dass die Forschung auf dem Boden stattfindet und man nicht unbedingt von einer Verlängerung einer Start- und Landebahn abhängig sei. Jetzt hat man aber festgestellt, dass es auf den Namen Forschungsflughafen keine Gelder aus dem Steuersäckel gibt. Damit aber Gelder von der EU fließen, müssen, wie in der BZ vom 20. Oktober [2001 – d.A.] beschrieben, "die Karten nun neu gemischt werden". Manik meint, dass es die Bezeichnung Forschungsflughafen im Luftfahrtsrecht nicht gibt und somit gibt es in Braunschweig wieder einen ganz normalen Verkehrsflughafen. Unter dieser Bezeichnung erhofft man sich Zuschüsse aus der EU-Tasche.

Die Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm BS hat schon seit Jahren konkrete Vorschläge gemacht und Lösungen für ein Miteinander aufgezeichnet. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Start- und Landebahn über das Autobahnkreuz Nord neu ausgerichtet wird. Mit der Verschwenkung der Start- und Landebahn würden sich viele Probleme bezüglich Fluglärm und Sicherheit beim Start- und Landeanflug der Flugzeuge lösen lassen. Auch das geplante Neubaugebiet der Stadt Braunschweig-West wäre dann möglich.

Da die Flughafengesellschaft in der Vergangenheit nach dem Kleingärtnerprinzip geplant und gebaut hat, wird es höchste Zeit, dass jetzt Lösungen gefunden werden, mit denen die Menschen, die im Umfeld des Flughafens wohnen, in Zukunft leben können. Die Schutzgemeinschaft gegen Fluglärm fordert eine gesamtheitliche Betrachtung des Sicherheitsrisikos und der Gesamtlärmbelästigung im Rahmen der planerischen Abwägung. Die Schutzgemeinschaft wird, sollte es nicht zu einem Miteinander von Bevölkerung und Flughafen kommen, den Klageweg über alle Instanzen vor Gericht für das Wohl der Anwohner bestreiten.

Vorstand der Schutzgemeinschaft, Herr H. Backes, H.-H. Brandes, Braunschweig

 

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