FLUGPLATZ UND WIDERSPRÜCHE

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Stellungnahme zum Artikel des CDU-Kreisvorsitzenden Jürgen Scharf in der Volksstimme vom 25.08.01 mit der Überschrift:  "Flugplatzausbau wird zu weniger Lärm führen":

Mit seinem Artikel offenbart Herr Scharf neben Unwissenheit über den geplanten Flugplatzausbau vor allem Bösartigkeit gegenüber den Bürgern und Kommunalpolitikern, die die Stadt vor einem finanziellen Fiasko bewahren wollen. Nach eigenen Angaben der FMG soll der Ausbau des Flugplatzes mit Verlegung der B 71 70 Millionen DM kosten (20 Mill. Grundinvestitionen und weitere 50 Mill. für bedarfsabhängige Erweiterungsinvestitionen), die natürlich der Magdeburger Steuerzahler aufzubringen hat (die geplante Erhöhung der Straßenausbaubeiträge bringt ja wieder Geld in die Stadtkasse, und die CDU weiß am besten, wie man zu Mill. kommt; CDU-Landrat Webel bewies das!).

   Wer diffamiert hier eigentlich wen, Herr Scharf? Die abgesagte BMW-Ansiedlung in Magdeburg der Diskussion um den geplanten Flugplatzausbau zuzuschreiben, ist schon mehr als eine böswillige Unterstellung, die eigentlich rechtliche Konsequenzen erfordert. Der derzeitige Magdeburger Flugplatz in logischer Kooperation mit Cochstedt (vorausgesetzt er war in dem Angebots-„Paket“ der Stadt enthalten?) hätte für BMW optimalere Bedingungen geboten als der Flughafen Leipzig/Halle. Was die „Verärgerung der am Flugplatz niedergelassenen Investoren“ betrifft, so sollte Herr Scharf besser den Singular wählen, da es sich hier offensichtlich nur um Herrn Ohlms handelt, der sich ein größeres Flugzeug zulegen will (allein sein „Vergnügen“!). Auch das neue „Luftverkehrsprojekt, wie das Städtereiseprogramm Magdeburg-Prag-Magdeburg“ benötigt keine Erweiterung der SLB auf 1.800 m. Wenn in der Vergangenheit der immer viel gepriesene Linienflug (der im übrigen nichts dem Charterverkehr nach Prag zu tun hat und dieser wohl bei größeren Flugzeugen viel besser von Cochstedt aus realisiert werden könnte) nie zustande kam, fehlte allein der Bedarf.

   Die Aussage von Herrn Scharf, dass der Ausbau des Flugplatzes den Haushalt der Stadt entlasten würde, ist entweder seiner Unkenntnis der Unterlagen der FMG zuzuschreiben oder eine bewusste Falschaussage. Bis 2007 werden sich die Betriebskostenzuschüsse deutlich erhöhen und erst danach sollen sie sich „... bei Erreichung der geplanten Verkehre stetig verringern“ (das allerdings würde eine Verfünffachung der Passagierzahlen voraussetzen – wer glaubt schon daran?).

   Was Herr Scharf zum „... besten Planfeststellungsbeschluss in Deutschland ...“ sagt, soll hier nicht kommentiert werden. Wir kennen andere Verfahren nicht, aber dafür das 2,2 Mill. teure für den Flugplatzausbau in Magdeburg umso besser!

   Der letzte Satz von Herrn Scharf ist so widersprüchlich, dass es einem einfach die Sprache verschlägt. Die Wohnqualität im Süden Magdeburgs geht durch den geringen Ausbau nicht verloren. Im Gegenteil, der Ausbau trägt zur Lärmminderung bei, „... da die große Anzahl der heute schon vorhandenen und zukünftigen Verkehre mit Kleinflugzeugen zu Gunsten der Wohnbe­bau­ung verlagert werden kann.“ Also sollen 70 Millionen Steuergelder dafür ausgegeben werden, dass die bisher verkehrenden Flugzeuge um etwa 800 m weiter nach Westen verlagert werden können? Die Tatsache, dass die Verlängerung der S/LB auf 1.800 m und die Verlegung der B 71 nach Osten an Wohngebiete heran für die Einführung eines Linien- und vor allem Charterverkehrs mit (vierstrahligen!) Düsenflugzeugen mit bis zu 110 Passagieren geplant ist, weiß Herr Scharf natürlich nicht!!!

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