Flugblatt zum Flugplatzausbau in Magdeburg | ||
Am 12.06.2004 ist Kommunalwahl. Unsere Bürgerinitiative hat in einem Flugblatt daran erinnert, welche der Parteien gewillt ist, den Flugplatz in Magdeburg weiter auszubauen. Sie als Interessierte erinnern sich sicher, dass mit der Stadtratsmehrheit aus CDU und SPD der Ausbau im Dezember 2001 beschlossen wurde unter der Voraussetzung, dass das Land ebenfalls den Segen zum Flugplatzausbau gibt...
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...und der jetzt ausgeblieben ist. Magdeburg, 12.06.04 Trotzdem soll der Flugplatz weiter ausgebaut werden - so wollen es Stadt-CDU, Stadt-SPD und der Bund für Magdeburg (ehem. FWG)! Das Neueste in dieser Angelegenheit: Die Magdeburger CDU will die Entscheidung zum Fugplatzausbau in Magdeburg von der Entscheidung zum Flughafen in Cochstedt zeitlich entkoppeln, um den gültigen Planfeststellungsbeschluss zum Verkehrslandeplatz Magdeburg nicht zu gefährden. Anders ausgedrückt: Ausbau, egal was kommt! Unser Flugblatt: Vorderseite: Flugplatzausbau
? „Jetzt
erst recht“! Das
fordern Stadt-CDU und Stadt-SPD!
à
Dafür muss sich die
Stadt Magdeburg noch weiter verschulden! à
Dafür müssen weitere
Kitas und Schulen geschlossen werden. à
Dafür steigen die Preise
für Straßenbahn, Zoo, Wasser und Abwasser. ------------------------------------------------------------------------------ Die
aktivsten Verfechter für den Flugplatzausbau zu Lasten der Bürger sind
die Kandidaten:
Ruden (CDU)
Balzer (SPD)
Heinl (CDU)
Bromberg (SPD)
Germer (CDU)
Czogalla (SPD)
Stern
(CDU)
Reppin (CDU)
Schwenke (CDU) Geske (BfM) Ist jemand wählbar, der trotz Landesentscheid für
den Flughafen Cochstedt unbeirrt am Flugplatzausbau in Magdeburg festhält?
Rückseite: Flugplatzausbau
in Magdeburg?
–
Ohne uns! Einen
Sieg der Vernunft nannte die Presse den Kabinettsbeschluss
unserer Landesregierung vom 20.04.2004,
Cochstedt und nicht Magdeburg zum Regionalflughafen
zu entwickeln. Die bisherigen Investitionen mit 45 Millionen Euro Fördermittel
und die vorhandenen technischen Möglichkeiten (24 Stunden-Betrieb, Radar,
ausgebaute Start- und Landebahn, kaum lärmgeplagte Anwohner u.a.m.) sowie
der geplante Ausbau der B 81 gaben den Ausschlag für diese Entscheidung. Auch
wir betrachten es als Sieg wirtschaftlicher Vernunft, für die wir uns
seit Jahren engagieren, und als Zukunftssignal für den Süden
Magdeburgs! Diese
wirtschaftliche Vernunft vermissen wir leider bei der CDU,
der SPD und dem Bund für Magdeburg in deren Programmen
zur Kommunalwahl 2004. Diese drei Parteien halten an dem Ausbaubeschluss
vom Nikolaustag 2001 für den Magdeburger
Verkehrslandeplatz fest, obwohl eine wesentliche Voraussetzung entfallen
ist! Unter
der Voraussetzung einer Landesbeteiligung von 4,9 Millionen €
an den Ausbaukosten
von 13,3 Millionen € (Ohne Kosten der Umverlegung der B 71!)
sollten die Start- und Landebahn von
1000 m auf 1800 m verlängert und die B 71 verlegt werden, um Charterflüge
zu verschiedenen Urlaubszielen und Linienflüge zu ermöglichen. Dieser
Ausbaubeschluss basierte auf Bedarfszahlen aus Wunschprognosen,
deren Wahrheitsgehalt nur noch von den Werbeaussagen bei Haarwuchsmitteln
unterboten wird. -
Ohne
Ausbau sollte es bereits ab 2003 Linienflüge nach München geben.
Sie fanden nie statt, und auch die als
„Linienflüge nach Prag“ deklarierten Charterflüge wurden 2002 wegen
mangelnder Beteiligung vorzeitig
eingestellt. Für 2004 weist sie die Homepage der FMG aber
weiterhin wacker aus. -
Die Zahl kommerzieller Flüge stieg nicht, im
Gegenteil, sie halbierte sich von 1998 bis 2002. Offensichtlich ist auch
hier kein „Bedarfsdruck“ vorhanden. Übrigens: Auch ohne Ausbau können
fast alle der derzeit den Verkehrslandeplatz Magdeburg anfliegenden Geschäftsflugzeuge
das weiterhin tun. Sie müssen nur kommen! Aber auch sie brummen eben nur,
wenn die Wirtschaft brummt. -
Im gleichen Zeitraum stieg der Flugverkehr mit
Ultraleichtflugzeugen auf das
8-fache! Viele Magdeburger empfinden
den Flugplatz als gut und wichtig und möchten diese Tradition fortgesetzt
wissen, einen Ausbau aber wollen sie nicht. Auch
wir möchten
keinen Flugplatzausbau für Flugzeuge mit 100 Passagieren, und den
damit verbundenen Lärm und die Kosten für den Stadthaushalt. Wenn
wir auch den Bedarfsprognosen keinen Glauben schenken können,
die für das Jahr 2015 Flugbewegungen im 5 Minuten - Abstand vorsehen, und
die für 2010 voraussetzen, dass sich aus dem Magdeburger Umfeld in den 7
Monaten der Urlaubsperiode wöchentlich ca. 248 Ehepaare für 3 Zielflughäfen
und 6 gleiche Urlaubs- bzw. Flugtermine (d.h. 32 bis 45 Ehepaare je Flug)
entscheiden, sind wir davon überzeugt, dass alle prognostizierten
Kosten überschritten werden. Die
Kosten der mit 14 Arbeitskräften (2.946,43 € Durchschnitts-
Bruttoeinkommen im Jahre 2002) sehr gut ausgestatteten Magdeburg Flughafen
GmbH (Vergleichbare Flugplätze benötigen 5 bis 6 Arbeitskräfte!)
belasten den Magdeburger Bürger mit dieser freiwilligen Leistung
der Stadt bereits jetzt über Gebühr, während beim öffentlichen
Nahverkehr, beim Straßenbau und anderen Pflichtaufgaben
empfindliche Einsparungen für Bürger und Mitarbeiter vorgenommen
wurden und werden. Das
sollen folgende Zahlen verdeutlichen, die aus dem Jahresabschlußbericht
2002 der Flughafen Magdeburg GmbH (FMG) und der Statistik der Stadt
entnommen und auf allgemeinverständliche sowie vergleichbare Größen
umgerechnet wurden. -
Der
Jahresfehlbetrag von 729.810,96 € konnte durch den offiziellen Betriebskostenzuschuss von
719.600,- € nicht ausgeglichen werden. Jeder der 28975 Passagiere
wird aber dadurch offiziell mit 24,84 € subventioniert. Der Fluggast eines
Stadtrundfluges (Er wird als Passagier bei Start und Landung,
also doppelt gezählt!) kostet den Steuerzahler somit 49,67 €. An einem Sonntag reichen
also zwei Fluggäste aus, um die KFZ-Steuer eines Mittelklassewagens mit
Propellern zu verwirbeln, und fünf Fluggäste befördern die Grundsteuer
eines Einfamilienhauses in die Luft. -
Aus
der Vermietung und Verpachtung von Immobilien wurden ca. 469.000 €
eingenommen. Da ein großer Teil
dieser Immobilien eigentlich der Stadt gehört,
betrachten wir diese Einnahmen als
verdeckte Betriebskostenzuschüsse. - Rechnen Sie sich bitte selbst aus, wie viele Passagiere nun reichen, um Ihre Steuern für das Auto, das Haus oder die anteilige Grundsteuer eines Mieters (Ist aus der Betriebskostenabrechnung ihres Vermieters zu ersehen!) aufzubrauchen.
Weitere
Flugplatz - Merkwürdigkeiten der letzten Zeit: -
2002
wurde am Flugplatz ein Kinderspielplatz gebaut!
Er wird bisher genau so wenig genutzt wie der neue Tower und das
Terminal. -
Aus
Haushalts-Restmitteln wurde 2003 ein Kredit der FMG von 850.000 €
abgelöst. Gleichzeitig wurden die Betriebskostenzuschüsse für die MVB
um
600.000 € gekürzt. - Im Planfeststellungsverfahren wurde1998 keine unzulässige Lärmbelästigung der Anwohner vorhergesagt. Jetzt fordert die CDU in ihrem Programm zur Kommunalwahl: „
Im Bereich des Business Airport ist auf eine weitere
Wohnbebauung zu verzichten, um
Nutzungskonflikte zu vermeiden“, und in Anregungen
zu Bebauungsplänen in Beyendorf/Sohlen und an der Ottersleber Chaussee
/ Am Hopfengarten weist die FMG auf die Lärmbelästigung hin und schlägt
eine notarielle Absicherung der Duldung des Fluglärmes vor. Magdeburger
Mitbürger, wir
wollen weder gewachsene Strukturen zerstören noch den Sozialneid schüren,
aber wir haben kein Verständnis dafür, wenn Stadträte bzw. Kandidaten für
dieses Amt ohne Rücksicht auf die realen wirtschaftlichen Verhält-nisse
unserer Stadt und unseres Landes sowie
die Befindlichkeiten der Bürger weiterhin an überholten Vorstellungen
und am Wunsch nach einem weiteren Prestigeobjekt in Magdeburg festhalten,
um einer Ausbaulobby zu dienen. Wir
wollen einen Flugplatz für kleine Flugzeuge in Magdeburg und für große
in Cochstedt. Beide sollen
sich ergänzen, wirtschaftlich sinnvoll betrieben werden und
Synergieeffekte für die ganze Region nutzen. Befragen Sie
die Kandidaten Ihres Wahlbereiches zum Flugplatzausbau! Bilden Sie sich
eine eigene Meinung! Gehen Sie zur
Kommunalwahl! Sie können Ihre Meinungen, Fragen und Hinweise hier als E-Mail an uns schicken! nach oben nach oben |
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