Ruden (CDU): Flugplatz Magdeburg versinkt im Lärm! | ||
Herr Ruden gab kürzlich bekannt, dass sich der Flugplatz in Magdeburg bei einem möglichen Nichtausbau zu einem Mekka der Sportflieger verwandeln und daher im Sportfluglärm versinken wird. "Der Sportflugplatz Magdeburg biete die besten Lärmperspektiven", so Ruden. Wir haben etwas nachgehakt...
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Magdeburg, 01.08.04 Die zum Himmel schreienden Begründungen eines verzweifelten Ausbaufanatikers! Herr Ruden, CDU-Stadtrat und MdL, äußerte sich misstrauisch zu den Plänen seiner eigenen Landesregierung, den Flughafen Cochstedt einem Ausbau in Magdeburg vorzuziehen und ist damit überhaupt nicht einverstanden. Obwohl so ziemlich alle verstanden haben, warum es mit dem Ausbau in Magdeburg nichts werden wird, gibt Herr Ruden keine Ruhe und sucht nach fadenscheinigen Begründungen, um einen möglichen Ausbau des Flugplatzes in Magdeburg doch noch herbeizuwünschen. Das Allerletzte ist ihm in allerletzter Minute eingefallen: Er will den Menschen Angst machen, in dem er behauptet, dass, wenn es nicht zum Ausbau kommt, der Fluglärm des Sportflugs die Menschen in Magdeburg massiv beeinträchtigen wird. Wir dürfen Herrn Ruden an das Planfeststellungsverfahren erinnern: Dort gab es eine Prognose der Flughafen-GmbH. Die besagt, dass es, ganz gleich, ob der Flugplatz ausgebaut wird oder nicht, keinen Einfluss auf den Magdeburger Sportflug geben wird. Wenn Herr Ruden behauptet, dass sich der Fluglärm bei gleichbleibenden Sportflugbewegungen erhöht, während er bei einem Ausbau durch den zusätzlichen Linien- und Charterflug verringern soll, scheinen ihm wesentliche Teile seines Geistes entflogen zu sein. Wer soll eigentlich auf einen solchen Schmarren noch hereinfallen? Als Reaktion auf Herrn Rudens Meinungsäußerung möchten wir mit einer Stellungnahme reagieren, die wir auch der Magdeburger Volksstimme zugesendet haben: Stellungnahme: "Bäumchen wechsle dich" - Herr Ruden verdreht die Tatsachen und seine eigene Geschichte! In Sachen „Bäumchen wechsle dich und wachse“ hat der Volksvertreter Gerhard Ruden (heute CDU) ja schon seine eigenen persönlichen Erfahrungen gemacht. So erklärte er z.B. am 28.11.1990 als Stadtrat mit dem Mandat von Bündnis 90/Die Grünen in einer Bürgerversammlung sinngemäß: „Wenn in Magdeburg eine Müllverbrennung errichtet wird, trete ich zurück!“ Er ist aber nicht zurückgetreten, sondern hat die Partei gewechselt und ist gewachsen. Umso mehr glänzen Rudens „drei Tatsachen“ in Sachen Flugplatz von „überwältigendem“ Sachverstand. Wie etwa das schalltechnische Gutachten zum Planfeststellungsverfahren, welches dem Süden Magdeburgs nach einem Ausbau einen „Kurstadtcharakter“ bescheinigt, obwohl lt. Prognose 230 Flugbewegungen pro Tag stattfinden sollen! Es ist schon ein seltsamer Sachverstand, den der Stadt- und Landtagsabgeordnete Ruden an den Tag legt, wenn er dem Volk weismachen will, dass bei einem Nichtausbau des Flugplatzes und somit viel weniger Flugbewegungen auf einmal mehr Lärm stattfinden wird. Was verursacht mehr Lärm: Ein Sportflugzeug oder etwa ein Sportflugzeug UND zusätzlich ein Düsenjet mit 120 Passagieren an Bord, der 120 m über unsere Wohngebiete donnert? Ebenso zeugt es von mangelndem Sachverstand, wenn man die Ausbaukosten des Flughafens Cochstedt mit denen des Ausbaus in Magdeburg vergleicht! Nachdem Cochstedt schon mit Steuergeldern ausgebaut ist, sollen jetzt noch einmal welche in Magdeburg investiert werden? Einen Doppelausbau begründet Ruden nicht. Herr Ruden könnte mehr Sachverstand beweisen, indem er begründet, warum die für Magdeburg prognostizierten Flugverkehre nicht stattfinden! Der Prognose nach sollten auch ohne Ausbau im Jahr 2004 z.B. 9400 Passagiere im Linienverkehr fliegen. Herr Fechner und seine Crew wären dann mit dem üppigen Personalbestand endlich halbwegs ausgelastet. Doch von den 9400 ist in diesem Jahr noch keiner gestartet, auch keiner in den letzten Jahren. Und vermutlich wird das wohl nie was werden! Und hier hat Herr Ruden wirklich einmal recht, wenn er schreibt: „Wenn es so einfach wäre, Verkehrslogistik samt Kunden ... zu verpflanzen...“ Anstatt die Prognose, die als Ausbauentscheidung diente, mit den tatsächlichen Zahlen zu vergleichen und zu analysieren, verunglimpft Herr Ruden in polemischer Weise Stadträte, den Bund der Steuerzahler und alle anderen Bürger, die sich schon intensiver mit diesem Thema beschäftigt haben und zu einer ganz anderen Auffassung gekommen sind. Herr Ruden sollte sich, anstatt in den Sitzungen des Stadt- und Landtages Zeitung zu lesen und Andersdenkende zu beschimpfen, mit den Tatsachenmaterial beschäftigen und sich einen fachlichen fundierten Sachverstand aneignen. Nur markige Worte getreu dem Motto „Ich bin Stadtrat und MdL, ich muss es wissen!“ reichen eben nicht aus, um glaubwürdig zu sein. Herrn Ruden versucht mit allen Mitteln seine Lobby zu bedienen, der er viel zu verdanken hat. Und dafür ist ihm anscheinend kein Argument zu dumm.
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