Bis auf Sonderzeichen erfolgt die Texteingabe wie gewohnt. Ein Text kann mit Leerzeichen und Zeilenumbrüchen an beliebiger Stelle geschrieben werden. Zeilenumbrüche werden wie Leerzeichen interpretiert und mehrere Leerzeichen wie ein einziges.
Absätze werden durch (eine oder mehrere) Leerzeilen erzeugt. Das gleiche Resultat erhält man auch durch den Befehl \par. Soll ein Zeilenumbruch innerhalb eines Absatzes erfolgen, so ist anstelle von \par der Befehl \\ zu verwenden.
Explizite Trennungen dürfen auf keinen Fall gemacht werden. Trennt LaTeX nicht so, wie man wünscht, so können durch Einfügen von \- an der gewünschten Stelle Trennvorschläge unterbreitet werden. Mit Hilfe des Befehls \hyphenation{Donau-dampf-schiff} kann LaTeX mitgeteilt werden, daß das Wort (hier Donaudampfschiff) generell an den mit - gekennzeichneten Stellen getrennt werden darf. Mit Hilfe des Pakets babel und german als Option kann auch für deutsche Sonderregeln Trennvorschläge unterbreitet werden. So trennt \hyphenation{Dru"cker} das ungetrennte Wort Drucker als Druk-ker. Das gleiche funktioniert auch bei Brennessel (Brenn-nessel) durch Eingabe von Bre"nnessel
Soll anstelle eines bestimmten Leerzeichens kein Zeilenumbruch erfolgen, so ist das Leerzeichen durch ~ zu ersetzen. (z.B. Dr.~Klaus Meier)
TeX ist eine amerikanische Erfindung. Deshalb ist es im allgemeinen nicht möglich, deutsche Umlaute direkt zu verwenden. Dazu wurden TeX-Umlaute eingeführt, die die Verwendung deutscher Umlaute gestatten.
ä | Ä | ü | Ü | ö | Ö | ß | ß |
"a | "A | "u | "U | "o | "O | "s | \3 |
\"a\"A\"u\"U\"o\"O\ss{}allgemein
Auf UNIX-Systemen und anderen Betriebssystemen die als Zeichenkodierung ISO 8859-1 (ISO-Latin 1) benutzen, können durch Verwendung des Pakets inputenc mit der Option latin1 direkt Umlaute eingegeben und verwendet werden (nur ab LaTeX 2e). Bei Verwendung anderer Betriebssysteme können auch für diese spezielle Kodierungen verwendet werden (nachzulesen in der Dokumentation zu inputenc). Zu Beachten ist hierbei, daß innerhalb eines Textes keine Kodierungen gemischt werden können. Falls die Texte mit anderen Systemen ausgetauscht werden sollen, sollte auf Verwendung einer Eingabekodierung verzichtet werden bzw. ISO-Latin 1 verwendet werden.
Für Systemfunktionen sind selten benötigte Zeichen reserviert. Um nun diese ausgeben zu können müssen dafür Umschreibungen verwendet werden.
$ \$ & \& % \% # \# _ \_ { \{ } \} \ $\backslash$
Die Verwendung von Akzenten gestaltet sich ähnlich der Verwendung deutscher Umlaute:
â à á ç ã ï ø \^{a} \`{a} \'{a} \c{c} \~{a} \"\i{} \o
Im Buchsatz ist es üblich aufeinanderfolgende Buchstaben innerhalb eines Wortes zu sogennanten Ligaturen zusammenzuziehen. Unter Umständen kann dies unerwünscht sein, z.B. wenn innerhalb eines Zusammengesetzten Wortes zwei f oder t aufeinanderfolgen. In diesem Fall muß LaTeX mitgeteilt werden, daß eine Ligatur unerwünscht ist.
Ligatur in "graffitto" erwünscht graffitto
In "Dorffest" sind sie nicht erwünscht Dorf\/fest
Je nach verwendetem Zeichensatz und der verwendeten Zeichensatzkodierung können Ligaturen leicht unterschiedlich aussehen (einige Kodierungen beinhalten die Ligaturen als eigens entwicklte Buchstaben). In diesem Falle kann probiert werden, die Fontkodierung mit Hilfe des Paketes fontenc zu wechseln. Empfehlenswert ist die Kodierung T1, ansonsten wird standardmäßig OT1 verwendet. In der T1-Kodierung sind Ligaturen, Umlaute und Akzente als eigene Zeichen enthalten (je nach verwendetem Zeichensatz), bei der OT1-Kodierung werden diese Zeichen aus vorhandenen Elementen zur Laufzeit erzeugt.
LaTeX unterscheidet mehrere Stricharten. Den Trennungsstrich -, den Bindestrich -- und den Gedankenstrich ---. Eingegeben werden sie durch unterschiedlich viele Minus-Zeichen, in der Ausgabe erscheinen unterschiedlich lange Striche.
Der Trennungsstrich (-) wird zur Trennung von zusammengesetzten Worten verwendet.
Der Bindestrich (--) hat mehrere Anwendungsmöglichkeiten: Zur Verbindung von Worten (ohne Leerzeichen), zur Verbindung von Zahlengruppen (ohne Leerzeichen), zum Absetzen von Zahlen und Buchstaben (z.B. in Postleitzahlen und Autokennzeichen) (mit Leerzeichen). Sollen Wörter in verschiedenen Schriftarten (z.B. lateinischen und deutschen Buchstaben) zusammengesetzt werden, so werden Bindestriche in der gebrochenen (verschnörkelteren) Schriftart verwendet. Im Deutschen wird der Bindestrich auch als Gedankenstrich verwendet.
Der Gedankenstrich (---) ist in der Anwendung stärker eingeschränkt. Aktuell wird der Gedankenstrich nur im Englischen verwendet, dann aber ohne Leerzeichen vor und nach dem gedankenstrich. Im Deutschen wird momentan der Bindestrich in der Funktion als Gedankenstrich als Zeichen für eine Gedankenunterbrechung (Pause) oder in der Funktion von Satzzeichen eingesetzt (in der Funktion von Kommata oder Klammern). Der Gedankenstrich sollte nicht am Zeilenanfang stehen (Ausnahme: Schmalsatz bis etwa 12cc und Funktion als Klammerersatz (eingeschobener Satzteil)). Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist als Ersatz für das Wort "gegen" (ohne Zwischenraum),
dann aber nie am Zeilenanfang oder -ende. Anstelle von Auslassungspunkten zwischen
Zahlen kann ebenfalls ein Gedankenstrich ohne Zwischenraum gesetzt werden. Er kann ebenfalls als Zeichen für ein nichtexistierendes Wort eingesetzt werden. Letzte Anwendung in dieser Liste ist die Anwendung eines Gedankenstriches als Zeichen für eine Beziehung zweier Worte (im Sinne von "und"). In diesem Fall wird er durch Leerzeichen von den Wörtern getrennt.
Auch verschiedene Anführungszeichen unterscheidet LaTeX (oder besser lassen sich mit LaTeX erzeugen. So ergeben: \glq \grq \glqq \grqq \flq \frq \flqq \frqq verschiedene Arten von Anführungszeichen. Der erste Buchstabe zeigt dabei an, in welchem Sprachraum sie Verwendung finden. Also g für german und f für french. Abkürzungen sind hierbei "` "' "< ">. Werden fremdsprachige Sätze durch Anführungszeichen gekennzeichnet, so sollten die Anführungszeichen so gesetzt werden, wie sie in diesem Sprachraum üblich sind. Werden hingegen nur Wörter gekennzeichnet, so sind diese entsprechend des Kontextes des umgebenden Textes zu setzen. Müssen innerhalb eines mit Anführungszeichns gekennzeichneten Textes weitere Hervorhebungen gemacht werden, so sollten die "einfachen" Versionen der äußeren Kennzeichnungen verwendet werden.