Entscheidung Flughafen Cochstedt versus Flugplatz Magdeburg steht unmittelbar bevor

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Die Spatzen pfiffen es schon längere Zeit vom Dach. Die Meldung über die Entscheidung in Sachen Flugplatzförderung seitens des Landes ist ein Ereignis mit enormer Tragweite: Die Landesregierung traf endlich die Entscheidung, die schon seit Jahren hätte getroffen werden müssen. Jetzt ist  klar: Die Landesregierung gibt kein Geld für den Ausbau des Flugplatzes Magdeburg.

 

 

 

 

                                                                                                     Magdeburg, 20.04.04

Der Flughafen Cochstedt erhält den Vorrang vor einem Ausbau des Magdeburger Flugplatzes 

Die Magdeburger Volksstimme berichtete am Freitag in einem Artikel auf Seite 1, dass die Entscheidung in Sachen Flugplatzfinanzierung faktisch entschieden sei.  

Am heutigen Dienstag sind diesbezüglich weitere Würfel für die Entscheidung Pro Cochstedt gefallen. Damit steht ebenfalls fest, dass es keine Förderung für den Ausbau des Flugplatzes in Magdeburg seitens des Landes geben wird.

Die Bürgerinitiative begrüßt diese Entscheidung. Vor allem ist jetzt Klarheit in einer Angelegenheit zu erwarten, die schon seit Jahren hätte geklärt sein müssen und von vielen Seiten - mit welchem Ausgang auch immer gewünscht - sehnsüchtig erwartet wurde. Unsere Pressemitteilung lesen Sie weiter unten.

Nun könnte man annehmen, dass sich damit der Ausbau des Magdeburger Flugplatzes erledigt hat. Aber schon in den ersten Reaktionen zeigte sich, dass die Magdeburger Ausbaufraktion entgegen jeglicher Vernunft weiterhin alles versucht, den Ausbau des Flugplatzes Magdeburg voranzutreiben.

Auch OB Trümper meldete sich in der Volksstimme zu Wort. Nach seiner Meinung müsse sich die Landeshauptstadt jetzt neu entscheiden. In der Stadtratssitzung vom 6.Dezember 2001 war die Ausbauentscheidung für den Flugplatz Magdeburg getroffen worden. Eine knappe Mehrheit war damals für den Ausbau. Allerdings mit der Maßgabe, dass das Land hinreichend große Finanzmittel zur Verfügung stellt. Das scheint nun nicht mehr der Fall zu sein.

Jetzt klammern sich die Ausbaubefürworter an einen neuen Strohhalm. Vor einigen Monaten entschied der Stadtrat, dass Anteile der Flughafen GmbH im Rahmen einer Teilprivatisierung ausgeschrieben werden sollen. Vorraussetzung für einen Erwerb der Anteile durch einen möglichen Investor sind die Übernahme eines größeren Anteils der Kosten, die für den Ausbau des Flugplatzes gemäß Planfeststellungsbeschluss aufzubringen wären.

Es bleibt also weiterhin spannend. Eine Vorentscheidung scheint gefallen zu sein. Bleibt abzuwarten, was den Magdeburger Ausbaubefürwortern noch alles einfällt, um den Ausbau zu begründen. Aber gerade weil sich das jetzt sehr viel schwerer darstellt, wird man neue Märchen erfinden, um den Ausbau doch noch herbeizureden. 

Können Sie sich noch an die Märchen von den vielen tausenden Linienflugzeugen erinnern, die man uns im Planfeststellungsverfahren als Ausbaubegründung vorgegaukelt hat? Vielleicht versucht sich die Ausbaulobby an der Erklärung der Tatsache, dass bisher noch kein einziges von Magdeburg gestartet ist! Dann würde sie von allein darauf kommen, dass sie auf Kosten der Steuerzahler einem Phantom hinterher jagt!

 

Pressemitteilung zur Entscheidung der Landesregierung in Sachen Flugplatz

Endlich Klarheit!

Die Bürgerinitiative begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, den Flughafen Cochstedt als Regionalflughafen u.a. für die Region Magdeburg zu nutzen. Endlich ist Klarheit in einer Angelegenheit geschaffen worden, die schon seit Jahren hätte geklärt werden müssen. Investitionen wie Tower und Terminal in Magdeburg, die seit der Errichtung leer stehen, hätten dem Magdeburger Steuerzahler erspart werden können.

Die Aussage, einen Ausbau des Flugplatzes Magdeburg nicht finanziell durch Landesgelder zu unterstützen, dürften nicht nur die Bürger Magdeburgs mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben. Schließlich ist das benachbarte Vorhalten zweier Regionalflughafen in der angespannten finanziellen Situation keinem Bürger zu vermitteln.

Damit ist der Beschluss des Magdeburger Stadtrates zum Ausbau vom 06. Dezember 2001 hinfällig! Der setzte die finanzielle Beteiligung der Landes voraus.

Umso erstaunter nehmen wir zur Kenntnis, dass einige Stadträte Magdeburgs nach wie vor bemüht sind, den Ausbau in Magdeburg trotzdem zu forcieren.

 Auch Flugplatzchef Fechner wird wohl klammheimlich ein Stein vom Herzen gefallen sein. Schließlich war er es, der im Planfeststellungsverfahren großartige Prognosen als Begründung für den Flugplatzausbau präsentierte. Selbst 2001, kurz vor dem Stadtratsbeschluss, als die bis dahin aufgestellten Prognosen schon wie Seifenblasen zerplatzten, sagte er für die folgenden Jahre reichlich Luftverkehr voraus. Doch der Linienflug nach München, Frankfurt, Stuttgart und sonst wohin fand trotz aller Reklame nie statt. Fast alle Charterflüge nach Prag wurden mangels Auslastung abgesagt. Ein Linienverkehr kam nicht einmal in Ansätzen zustande.

Selbst Fechners letzte Pressemitteilung, dass im Jahr 2003 so viel Flugverkehr wie nie zuvor stattfand, ist eine repräsentative Posse: Während sich der entscheidende kommerzielle Flugverkehr in den letzten Jahren halbierte, sorgte vor allem der Ultraleichtflug für den Statistik-Push: Der hatte sich im besagten Zeitraum mehr als verachtfacht.

Angesichts dieser enttäuschenden Zahlen fordern wir, dass der Personalbestand des Flugplatzes, der sich schon seit Jahren am Bedarf eines ausgebauten Regionalflugplatzes orientiert, sofort auf ein reales Mindestmaß reduziert werden muss. Warum benötigt die FMG neben Geschäftsführer und Sekretärin z.B. noch einen zusätzlichen Assistenten der Geschäftsführung, einen Grundstücksverwalter und eine kaufmännische Sachbearbeiterin in der Verwaltung, wenn doch fast alle Auftragsarbeiten an Dritte vergeben werden? Wir wollen keine Arbeitsplätze vernichten, aber es ist wohl jetzt der Zeitpunkt gekommen, ernsthaft über Synergieeffekte beim Betrieb der Flugplätze in Magdeburg und Cochstedt nachzudenken.

Es ist auch Zeit, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Die Ausbaulobby sollte nach dem Beschluss der Landesregierung Farbe bekennen und nicht jetzt noch die letzten Steuergelder egoistisch dem Verschwendertum opfern! Man kann auch in einer Niederlage Größe beweisen!

 

 

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