Neues von Cochstedt und Magdeburg

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Bis vor kurzem waren die Informationen zum Ausbau des Magdeburger Flugplatzes bzw. des Erhalts des Cochstedter Flughafens dünn gesät...

 

Das hatte sicher seine Ursachen. Wenn es den öffentlichen Haushalten an die Substanz geht, sind unbegründete Ausbauvorhaben wie der des Magdeburger Flugplatzes wohl eher Scheingefechten zuzurechnen... Allerdings tut sich einiges am Cochstedter Flughafen...

                                                                                                        Magdeburg, 15.11.2002

 

 

 

 

Bereits am 20.09.2002 gab Verkehrsminister Daehre der Volksstimme in einem Interview zum Ausdruck, dass es um den Ausbau des Magdeburger Flugplatzes nicht zum Besten bestellt ist. (Er hätte auch sagen können, dass das Land derzeit kein Geld für solche unbegründeten Maßnahmen übrig hat.)

Unsere Bürgerinitiative begrüßte die Ansichten von Herrn Dr. Daehre, insbesondere seine Aussagen zum Flugplatz Magdeburg. Nun scheinen neue Fakten geschaffen worden zu sein, die den Erhalt und die zukünftige Nutzung des Cochstedter Flughafens sehr viel wahrscheinlicher machen als bisher.

Bis vor kurzem deutete darauf allerdings wenig hin: Informationen zum Thema Ausbau des Flugplatzes Magdeburgs oder des Erhalts des Flughafens Cochstedts waren Mangelware. Sowohl in der Presse als auch in unserer Homepage wurde Kritik geäußert, dass es gerade zu diesem brisanten Thema so gut wie überhaupt keine Informationen mehr gäbe. Die Antwort hat jetzt die Landesregierung selbst gegeben:

Bereits am 14. November 2002 deutete die Volksstimme in einem Bericht darauf hin, dass der Erhalt des Cochstedter Flughafens neue, nahrhafte Nahrung erhalten würde. Das konnte selbst das Erscheinen des Artikels um den Prozess-Auftakt des ehemaligen Geschäftsführers Bartholomäus nicht mehr entkräften. Denn für diesen wurde in dieser Woche der Prozess eröffnet.

Im morgigen Beitrag der Volksstimme wird über den erfolgreichen Durchbruch in der Frage der Grundstücke zu lesen sein: War es bisher ein Problem, einen Investor anzusprechen und ihm klar zu machen, dass er sich bei seiner Investitionsanfrage an 'zig Grundstückseigentümer wenden müsste (was wohl jeden Investor bisher abschrecken musste), gibt es jetzt EINEN Ansprechpartner. Das hat natürlich vor allem den Vorteil, dass man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann und nicht wie bisher die belastenden Fragen von Eigentumsverhältnissen klären musste.

Die Kuh ist derzeit noch nicht vom Eis: Selbst Wirtschaftsminister Rehberger verwies auf die Tatsache, dass jetzt belastbare Investoren gefunden werden müssten und die Absichten des griechischen Südfrüchte-Importeurs solange nicht als ausreichend gelten könnten, wie nicht unterschriebene Verträge oder belastbare reale Investitionsabsichten zustande kommen. Weiterhin kommt das Problem der in Liquidation befindlichen Betreibergesellschaft HBG, deren Schulden zu 51 Prozent in öffentlicher bzw. kommunaler Hand sind und ebenfalls einer Lösung bedürfen (die Volkstimme berichtete am  21.11.02 darüber).

Wir  sehen es derzeit noch als problematisch an, dass die Landesregierung dem Cochstedter Flughafen nur noch bis Jahresende eine Frist geben will, um Investoren und Airlines zu gewinnen (so zumindest hat es Verkehrsminister Daehre geäußert). Selbst die Gutachter hatten in diesem Jahr in ihrem Konzept dafür votiert, eine endgültige Schließung des Flughafens im ungünstigsten Fall erst nach vier Jahren durchzuführen. Die Entscheidung des Regierungspräsidiums Ende letzten Jahres, dem Flughafen die Fluggenehmigung zu entziehen, macht einen Neuanfang in Cochstedt nicht gerade einfacher (die Volksstimme berichtete in einem Artikel am 29.12.2001 darüber).

Allerdings muss auch klar gesagt werden, dass die Landesregierung in Bezug auf Cochstedt nicht an irgendwelchen abstrusen Legenden glaubt wie etwa die Magdeburger Flughafen GmbH an ihre eigenen, schon seit Jahren vorgegaukelten (und nie eingetretenen) Prognosen von irgendwelchem (fiktivem) Flugverkehr!

Im Falle des Ausbaus des Magdeburger Flugplatzes wird die Frage der Beeinträchtigung der Lebensbedingungen und dem damit verbundenen dramatischen Wertverlustes der Immobilien für die im Süden Magdeburgs wohnenden Bürger immer mehr ins Blickfeld rücken. Denn Tag für Tag wachsen im südlichen Magdeburg die bewohnten Siedlungen. Nach unseren Befragungen in den letzten Wochen glauben weder die Neubewohner des Magdeburger Südens noch die überwiegende Anzahl der Bewohner unserer Stadt an die Erweiterung des Flugplatzes in Magdeburg!

Hoffentlich haben das auch die Landtagsabgeordneten aus dem Magdeburger Wahlkreis zur Kenntnis genommen! Denn einige derjenigen vertreten immer noch unbeirrbar und fern jeder Vernunft die Meinung, dass der Nicht-Ausbau des kostenintensiven Magdeburger Flugplatzes einer der größten Fehler der Stadt sei. Vielleicht mögen sich diese Abgeordneten daran erinnern, dass sie in der Landtagswahl angetreten sind, Landesinteressen zu vertreten und nicht dafür, ihre Lobby mit lukrativen Aufträgen zu versorgen!

Der Ausbau des Magdeburger Flugplatzes ausgerechnet für Ferienflieger zum Mittelmeer und in die Türkei muss als absurd bezeichnet und ins Reich der Fantasie verwiesen werden! 

In einer unserer nächsten Veröffentlichungen lesen Sie, welche persönlichen und wirtschaftlichen Interessen Einzelner sich hinter dem möglichen Ausbau des Magdeburger Flugplatz verbergen!

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